Projektabschluss »Energiemanagement in SmartGrids am Beispiel eines Waschtrockners«

Intelligente Hausgeräte für intelligente Stromnetze

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Im it´s OWL Innovationsprojekt »Energiemanagement in SmartGrids am Beispiel eines Waschtrockners« wurde ein prototypischer Waschtrockner entwickelt, der auf dynamische Rahmenbedingungen in Smart Grids reagieren kann. Beim Projektabschluss am 21. September 2016 präsentierten das Fraunhofer IEM, die Miele & Cie. KG und die Universität Paderborn ihre dreijährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit.

© Fraunhofer IEM
Projektleiter Dr. Ingo Kaiser (Miele & Cie. KG) berichtet über die positive Außenwahrneh-mung des Innovationsprojekts.
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Benedict Wohlers stellt den Prototyp eines Waschtrockners vor, der auf die dynamischen Rahmenbedingungen in Smart Grids reagieren kann.

Die Stromversorgungsstruktur in Deutschland ist derzeit noch zu über 60% durch herkömmliche Kraftwerke zentral organisiert. Diese erlauben eine einfache, nachfrageorientierte Anpassung der Stromproduktion. Gleichzeitig steigt die Erzeugung regenerativen Stroms, woraus Stromüberproduktionen und -engpässe resultieren können. Hier setzen Smart Grids an: Smart Grids sind intelligente Stromnetze, die Energieerzeuger mit Energieverbraucher vernetzen oder Angebot und Nachfrage synchronisieren. Solche intelligenten Stromnetze benötigen anpassungsfähige Hausgeräte, die flexibel auf diese dynamischen Rahmenbedingungen reagieren können und zur eigenständigen Optimierung ihres Energiemanagements in der Lage sind. Im Innovationsprojekt mit Miele wurde ein Prototyp eines Waschtrockners entwickelt, der für diese neuen Anforderungen gerüstet ist.

Nach der Begrüßung durch Peter Hübinger (Werkleiter Elektronik, Miele & Cie. KG) gab Projektleiter Dr. Ingo Kaiser (Miele & Cie. KG) einen Gesamtüberblick über Projektziele und Vorgehensweise. Im Anschluss stellte Ralf Bettentrup (Miele & Cie. KG) in seinem Vortrag vor, wie sich der im Projekt entstandene verfahrensflexible Waschtrockner an die Rahmenbedingungen in Smart Grids anpassen kann. Karl-Stephan Stille von der Universität Paderborn erläuterte, dass dafür im Projekt auch ein Energiemanagementsystem entwickelt worden sei, welches das Verhalten des Waschtrockners eigenständig in Bezug auf veränderte Stromverfügbarkeit oder -preise optimieren kann. Im Anschluss an die Vorträge waren die Gäste dazu eingeladen, sich im freien Rundgang die einzelnen Projektergebnisse direkt am Prototyp anzuschauen und darüber hinaus mit den Experten der verschiedenen Projektpartner ins Gespräch zu kommen.

Projektleiter Dr. Ingo Kaiser zog abschließend ein positives Fazit, übte jedoch auch Kritik: »Unser Waschtrockner ist durch die im Projekt erfolgreich entwickelte Verfahrensflexibilität und das optimierte Energiemanagement für den Einsatz im Smart Grid bereit – doch um aus dem Energieszenario 2022 Realität werden zu lassen, ist die Politik nun an der Reihe; die großen Energieversorger sind heute noch nicht bereit, den Strompreis zu flexibilisieren.«