Fachgruppe Systems Engineering trifft sich zum Thema Software-Werkzeuge

MBSE-Tools im Mittelstand

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Im Model-Based Systems Engineering (MBSE) unterstützen Software-Werkzeuge die Experten verschiedener Fachabteilungen dabei, ein gemeinsames Verständnis über ihr Entwicklungsprojekt zu gewinnen. Dennoch existieren viele Fragen zu den einzelnen Werkzeugen. Die Fachgruppe Systems Engineering stellte bei ihrem Treffen am 18. Mai 2017 am Fraunhofer IEM in Paderborn erfolgreiche Projekte mit Tool-Unterstützung vor und bot die Möglichkeit, verschiedene Tool-Hersteller kennenzulernen.

Softwarelösungen leisten viel, besonders kleine und mittlere Unternehmen tun sich mit der Nutzung aber oft schwer: Der Nutzen einzelner Funktionen ist oft unklar, die hohen Investitionskosten schrecken ab. Dr.-Ing Christian Tschirner (Abteilungsleiter Digital Engineering & Collaboration am Fraunhofer IEM) stellte Ansätze vor, mit denen Werkzeuge sich besonders für die Anwendung im Mittelstand eignen. Er riet den Teilnehmerinnen und Teilnehmer, keine Scheu vor den teilweise scheinbar komplexen Ansätzen und Sprachen des MBSE ist haben: »MBSE ist vergleichbar mit einer Sprache: Die Wörter sind unendlich, die Grammatik kompliziert - jedoch können Sie mit gut 100 Wörtern und Hauptsätzen in einer Fremdsprache schon hervorragend den Alltag meistern.«

Ihre Erfahrungen mit dem Einsatz von Softwarewerkzeugen im Entwicklungsprozess schilderten Dr.-Ing. Christian von Holst (Global Systems Engineer, John Deere) und Meinolf Tepper (Nachwuchsförderung/Entwicklung, ELHA Maschinenbau Liemke). Dabei wurden die unterschiedlichen Voraussetzungen und Ansätze zwischen Konzern und Mittelstand deutlich.

Tool-Arena: Anbieter stellen sich vor

Verschiedene Anbieter von MBSE-Tools stellten ihre Werkzeuge vor und standen der Fachgruppe Rede und Antwort. So erhielten die etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Einblicke in Lösungen von Lieber, Dassault Systèmes, ptc, Willert Software und iQuavis. Diskutiert wurde lebhaft, besonders hinsichtlich der Anwendbarkeit im Mittelstand. Lassen sich wirklich alle Disziplinen abbilden? Bietet das Tool ein Variantenmanagement oder eine Projektmanagement-Integration? Handelt es sich um eine durchgängige Lösung und wenn ja, wie lässt es sich mit weiteren Systemen koppeln?

Nicht immer war es einfach, direkt Anknüpfungspunkte für eine mittelständische Entwicklungsabteilung zu erkennen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sahen jedoch große Chancen, wenn sich das Tool individuell auf den jeweiligen Nutzer zuschneiden lässt, wenn wenig Schulungsaufwand besteht und das Werkzeug auch ohne SysML-Kenntnisse nutzbar ist.

Die Fachgruppe Systems Engineering

Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen heute bei der Entwicklung von Produkten und Produktionsprozessen und wie können sie diese angehen? Im Spitzencluster it’s OWL geht die Fachgruppe Systems Engineering dieser Frage nach.

Dafür trifft sich die vom Fraunhofer IEM organisierte Fachgruppe, die sich an Mitarbeiter und Verantwortliche aus Entwicklung und Projektmanagement richtet, zweimal jährlich zu wechselnden Themenschwerpunkten. Gastgeber sind jeweils Unternehmen oder Forschungseinrichtungen der Spitzenclusterregion.

Das nächste Treffen der Fachgruppe Systems Engineering findet am 12. September 2017 zum Thema »Agile Methoden im Systems Engineering« bei Harting Applied Technologies statt.

 Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu eröffnet das 4. Arbeitstreffen der Fachgruppe Systems Engineering, dass dieses Mal am Fraunhofer IEM stattfand.
© Fraunhofer IEM
Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu eröffnet das 4. Arbeitstreffen der Fachgruppe Systems Engineering, dass dieses Mal am Fraunhofer IEM stattfand.
 Welches Tool passt zu wem? Anja Czaja (Fraunhofer IEM) moderierte die Workshops, bei denen sich verschiedene Software-Anbieter vorstellten.
© Fraunhofer IEM
Welches Tool passt zu wem? Anja Czaja (Fraunhofer IEM) moderierte die Workshops, bei denen sich verschiedene Software-Anbieter vorstellten.
Die Referenten der Fachgruppe: Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Dr.-Ing. Christian Tschirner (beide Fraunhofer IEM), Meinolf Tepper (ELHA Maschinenbau Liemke) und Dr.-Ing. Christian von Holst (John Deere).
© Fraunhofer IEM
Die Referenten der Fachgruppe: Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Dr.-Ing. Christian Tschirner (beide Fraunhofer IEM), Meinolf Tepper (ELHA Maschinenbau Liemke) und Dr.-Ing. Christian von Holst (John Deere).