Messe
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24. April 2017
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28. April 2017
Reparaturunterstützung mit Augmented Reality
BMWi-Gemeinschaftsstand | Halle 2 | Stand C28
AcRoSS zeigt auf der Hannover Messe Augmented Reality für die Praxis
Seit einem Jahr arbeiten die Partner des Projektes AcRoSS daran, das Service-Engineering in der Industrie mit Augmented Reality (AR) zu verknüpfen. Mit Hilfe wiederverwendbarer AR-Bausteine sollen Unternehmen die für sie geeigneten Anwendungen konfigurieren können. Auf der Hannover Messe 2017 zeigt das Projektteam auf dem Gemeinschaftsstand des BMWi (Halle 2, Stand C 28) mit zwei Exponaten, wie Betriebe künftig AR einsetzen können. Die Messebesucher sind dazu eingeladen, sich Schritt-für-Schritt durch die Anleitung führen zu lassen.
Reparaturunterstützung im Zeitungsdruck
22 Uhr im Druckhaus einer großen Tageszeitung: Die letzten Headlines des Tages sind gesetzt. Dann das Dilemma: eine Maschine des Druckprozesses ist defekt und verzögert den gesamten Auftrag. Jetzt muss es schnell gehen, aber der Service-Techniker ist mehrere Fahrstunden entfernt.
Zusammen mit dem AcRoSS-Anwenderunternehmen Krause-Biagosch haben sich die Projektpartner eine Lösung für dieses Szenario überlegt, um den Nutzen einer digitalen Echtzeit-Reparaturunterstützung mit AR aufzuzeigen: Bei der Reparaturunterstützung am Beispiel eines „Computer-to-Plate-Systems“ zur Belichtung von Druckplatten der Firma Krause-Biagosch können sich Messebesucher mit Hilfe des interaktiven Demonstrators durch einen Reparaturprozess leiten lassen. Dieser wird ihnen über eine Microsoft Hololens-Datenbrille mit AR eingeblendet. Sie werden auf den Fehler der Maschine aufmerksam gemacht und können den Austausch der defekten Motorplatine inklusive der Verkabelung selbst vornehmen. Dadurch muss im besten Fall kein Service-Techniker vor Ort sein. Jan Deppermann, Projektmanager bei Krause-Biagosch, erkennt den direkten Nutzen für seine Kunden: „Die Echtzeit-Reparatur über AR ist im Zeitungsdruck insbesondere deswegen relevant, weil er spätabends in einem sehr engen Zeitfenster erfolgt. Schließlich sollen noch möglichst viele News des Tages in die Zeitung gehen. Der schlimmste Fall in unserem Beispiel ist die Nicht-Auslieferung der Zeitung. Die Lösung stiftet also einen großen Mehrwert.“
Das Verknüpfen verschiedener AR-Bausteine zu einem durchgängigen Service-Engineering zeigt das DAI-Labor am Beispiel eines komplexen Wartungs- und Reparaturprozesses für einen Saugroboter. Besucher der Hannover Messe können diesen live konfigurieren und anschließend anwenden. „Der Vorteil ist künftig, dass auch kleine und mittlere Unternehmen auf Basis vordefinierter AR-Bausteine für sie angepasste AR-Services selbst konfigurieren können. Mithilfe dieser Prozesse wird dann keine vertiefende Expertise für Reparatur und Wartung mehr erforderlich sein, was die Kosten der Unternehmen senkt.“, so Nils Masuch, wissenschaftlicher Mitarbeiter am DAI-Labor der TU Berlin.