Startschuss für eine unternehmensweite KI-Strategie

Industrieprojekt mit Jowat SE

Ausgangssituation und Projektziel

Sowohl in der Produktion als auch im Engineering bieten neue digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz zahlreiche Verbesserungspotentiale. Der Klebstoff-Experte Jowat hat die Chancen schon früh erkannt: In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen bereits einzelne KI-Lösungen erarbeitet und pilotiert. Aber: In Bezug auf das Thema KI fehlt es derzeit an einem strukturierten ganzheitlichen Vorgehen sowie einer festen Verankerung in der Organisation mit klaren Zuständigkeiten. Ziel des Projekts war es, die Entwicklung einer unternehmensweiten KI-Strategie zu initiieren und wichtige Grundlagen für die KI-Einführung zu schaffen. Bausteine sind etwa klare Verantwortlichkeiten, eine Übersicht notwendiger Kompetenzen, ein Bewusstsein für die Risiken des KI-Einsatzes oder eine geeignete Integration in die IT-Landschaft. 

Laptop mit grafischen KI Elementen illustriert.
© Adobe Stock / zong
Gemeinsam mit dem Fraunhofer IEM initiierte Jowat SE eine unternehmensweiten KI-Strategie und erarbeitete wichtige Grundlagen für die KI-Einführung.

Lösung und Kundennutzen

Grundlage der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IEM war die Ermittlung des Status Quo in puncto Digitalisierung. Auf Basis von neun Interviews mit verschiedenen Fachbereichen entstand eine reifegradbasierte Auswertung, auf deren Basis die Einführung weiterer KI-Use-Cases bei Jowat gezielt geplant werden kann. So verfügt das Unternehmen bereits über enorme Datenbestände, die für die KI-Anwendung genutzt werden könnten. Die Projektpartner erkannten aber auch, dass teilweise eine strukturierte Aufbereitung der Daten und eine stärkere Vernetzung zwischen den Datenbeständen erforderlich ist.

In mehreren Workshops sammelten die Teilnehmenden Anforderungen aus verschiedenen Unternehmensbereichen und identifizierten 47 KI-Use Cases, von denen Jowat künftig profitieren kann. Diese wurden gemeinsam nach Nutzen und Aufwand bewertet, priorisiert und schließlich mit konkreten Maßnahmen ausformuliert. So verspricht beispielsweise der Use Case „Intelligentes Design of Experiments“ die Entwicklung neuer Klebstoffe deutlich zu beschleunigen.

Abschließend formulierten die Wissenschaftler:innen des Fraunhofer IEM Handlungsempfehlungen für die weitere Strukturierung, Priorisierung und Umsetzung der Use Cases – hin zu einer unternehmensübergreifenden KI-Strategie. Die Forscher:innen empfahlen beispielsweise, ein gemeinsames Verständnis zu den übergeordneten Zielen zu schaffen und sie in einer allen Beteiligten zugänglichen Roadmap zu verankern. Die Skalierbarkeit der KI-Lösungen sollte von Beginn an in den Blick genommen werden. Aus den Fachbereichen heraus sollte eine Pilotierung und Erprobung einzelner Use Cases erfolgen, um Erfahrungswissen an Ort und Stelle aufzubauen. Die Projektergebnisse sind für Jowat nun wertvolle Grundlage, um weitere KI-Lösungen strategisch in der Organisation einzuführen und so die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu steigern.

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Stefan Gabriel

Contact Press / Media

Stefan Gabriel

Gruppenleiter Enterprise Architecture Engineering

Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM
Zukunftsmeile 1
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