Automatisierte Fluggast-Brücke für den Airport der Zukunft

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Ein Flughafen mit effizienten und klimaschonenden Abläufen – das war das Ziel des Verbundprojektes FastGate. Am 22. August 2025 stellte das Fraunhofer IEM mit seinen Projektpartnern die Ergebnisse auf dem Airport Paderborn / Lippstadt vor. Und die können sich sehen lassen: Die Fluggast-Brücke kann jetzt automatisiert unterwegs sein.

Freude über den Erfolg von FastGate (von rechts): Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Christoph Rüther, Fraunhofer-Gruppenleiter Tobias Seidenberg und Flughafen-Geschäftsführer Roland Hüser.

Eine Reduktion der Standzeit, der Betriebskosten sowie der CO2- und Lärm-Emissionen auf dem Flughafenvorfeld: Dafür setzen das Fraunhofer IEM und seiner Partner im Projekt FastGate, das aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wurde, auf Automatisierung, grüne Antriebstechnologien und kluges Engineering.

Herausforderungen für die Luftfahrt

"Die zivile Luftfahrt steht bei der Dekarbonisierung und bei der Bereitstellung von qualifiziertem Personal für die vielen Tätigkeitsbereiche vor großen Herausforderungen. Am Innovationsflughafen PAD wollen wir neuartige Lösungen entwickeln, die an unterschiedlichen Standorten zum Einsatz kommen können. Das Projekt FastGate ist ein vorbildliches Beispiel, wie wir unseren Flughafen als Reallabor für die Entwicklung und Testung neuer Luftfahrt-Technologie nutzen können und wollen", erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende des Flughafens Paderborn/Lippstadt, Christoph Rüther, der den Innovationsflughafen PAD ins Leben gerufen hatte.

Kluge Technik für die Automatisierung

Im Blickpunkt des Projekts FastGate steht die Automatisierung einer Fluggast-Brücke, mit der Airports auch das schwer verfügbare Fachpersonal kompensieren können. Die Projektpartner haben eine SPS-Steuerung und einen Roboter implementiert, der die Brücke auf Basis eines robusten und
intelligenten Sensornetzes führen kann. Er steuert die Flugzeug-Türen von Passagiermaschinen wie dem Airbus A320 und der Boing 737 an. Dabei kommt ein vom Fraunhofer IEM entwickelter Algorithmus zum Einsatz.

Der digitale Zwilling - also "das Gehirn" des Projekts - steuert den Roboter und stellt auch Daten für virtuelle Umgebungen bereit, die beispielsweise für Trainings nutzbar sind. Der Zwilling ist mit einem iPad verbunden, auf dem eine komplette Echtzeit-Simulation der realen Geschehnisse auf dem Vorfeld stattfindet. Eine intelligente Objekterkennung auf dem Vorfeld gewährleistet hohe Sicherheit während des Abfertigungsvorgangs. Bei einer Gefährdungslage lassen sich umgehend geeignete Maßnahmen ergreifen, beispielsweise ein sofortiger Stopp des Andockprozesses.

"Im Gegensatz zu bisherigen Versuchen, die Fluggast-Brücke zu automatisieren, erfassen wir das komplette Vorfeld und alles rund um das Flugzeug in einer hochauflösenden und ständig aktualisierten Karte. Die Brücke steuern wir auf Basis dieser umfassenden Informationslage und „sehen“ damit viel mehr, als es bei bisherigen Ansätzen mit einer individuellen Automatisierung der Brücke möglich war. So können wir auch unter schwierigen Bedingungen sicher agieren", betont Tobias Seidenberg, Gruppenleiter des Fraunhofer IEM.

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