Wie KMU von der digitalen Vernetzung profitieren
Wie lassen sich Produktionsprozesse intelligenter gestalten, Daten effizienter austauschen und neue digitale Geschäftsmodelle erschließen? Die Antwort liegt in sogenannten Datenräumen – digital vernetzten Ökosystemen, die Unternehmen einen sicheren und standardisierten Datenaustausch ermöglichen. Im neuen Projekt DaFoX-OWL können Unternehmen in OWL mit dem Fraunhofer IEM und dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn erste Schritte gehen – praxisnah und kostenfrei.



Im Fokus steht dabei Factory-X – ein von der Industrie entwickelter Datenraum für die vernetzte Fertigung, der sicheren und souveränen Datenaustausch zwischen Unternehmen ermöglicht. Ein aktuelles Beispiel: mediaprint solutions. Der Spezialist für Drucklösungen hat in Paderborn eine Smart Factory aufgebaut – und will künftig auch durch den Anschluss an den Datenraum Factory-X weitere Effizienzpotenziale heben. Konkret geht es um die automatisierte Analyse von Produktionsdaten, die Anbindung an Partner entlang der Lieferkette – und die Entwicklung digitaler Services wie eines Produktpasses für Bücher. Dieser macht Materialien, Herkunft und Nachhaltigkeitsaspekte transparent und sorgt für mehr Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern. „Bücher bestehen überwiegend aus Papier, einem Material mit hoher Recyclingfähigkeit. Deshalb beschäftigen uns Themen wie Kreislaufwirtschaft schon lange und wir sind hier gut aufgestellt. Datenräume wie Factory-X bieten uns die Möglichkeit, unsere interne Produktion noch effizienter zu gestalten, unsere Nachhaltigkeitsziele besser und transparenter zu erreichen und beispielsweise die Maschinenverfügbarkeit zu erhöhen“, betont Dominik Haacke, Geschäftsführer mediaprint solutions.
Jetzt Starthilfe nutzen!
Doch so vielversprechend die Möglichkeiten sind – der Einstieg in digitale Datenräume ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. „Fehlende standardisierte Schnittstellen sowie rechtliche Bedenken führen dazu, dass derzeit nur sehr begrenzt Daten zwischen Unternehmen ausgetauscht werden“, erläutert Stefan Gabriel, Gruppenleiter Enterprise Architecture Engineering am Fraunhofer IEM. „Datenräume wie Factory-X setzen hier mit der Schaffung technischer als auch regulatorischer Standards an und bieten Unternehmen so die Möglichkeit, Mehrwerte durch das sichere und souveräne Teilen von Daten zu erschließen.“ Genau hier setzt das neue Projekt DaFoX-OWL an. Es unterstützt produzierende Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe beim Einstieg in Datenökosysteme – praxisnah, verständlich und kostenfrei. Ob erste Orientierung, individuelle Workshops oder konkrete Use-Case-Entwicklung: Das Projektteam hilft dabei, Potenziale zu erkennen, Anforderungen zu klären und den Einstieg strukturiert zu gestalten.
Zum Projekt DaFoX-OWL
DaFoX-OWL läuft bis März 2026 und wird mit rund 420.000 Euro vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sowie von der Europäischen Union gefördert. Es wird getragen vom Fraunhofer IEM und dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn – in enger Zusammenarbeit mit Partnern wie Factory-X, Gaia-X, it's OWL und OWL Maschinenbau.