Soziotechnisches Risikomanagement bei der Einführung von Industrie 4.0

Forschungsprojekt SORISMA

Motivation und Problemstellung

Industrie 4.0 eröffnet Unternehmen in Deutschland vielversprechende Möglichkeiten: von der verbesserten Steuerung eigener Wertschöpfungsketten, über die Vernetzung von Produkten und Dienstleistungen, bis hin zur Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle. Dennoch scheuen noch viele produzierende Betriebe die dafür notwendigen Investitionen. Häufig sind es dabei nicht die technischen Herausforderungen, die Unternehmen zögern lassen, sondern die schwer abschätzbaren Risiken in Bezug auf die Faktoren Wirtschaftlichkeit, Organisation und Mensch. Denn auch wenn neue Technologien reibungslos implementiert werden, hängt deren wirtschaftlicher Erfolg auch davon ab, ob z.B. betroffene Prozesse angepasst, Kompetenzen der Mitarbeitenden erweitert sowie die Akzeptanz der Belegschaft gewonnen werden.

Eine Hand, welche Dominosteine aus Holz umstößt.
© Jo Panuwat D / Adobe Stock
Industrie 4.0-Lösungen ganzheitlich betrachten und Stolpersteine bei der Einführung überwinden.

Projektziele und Lösungsansatz

Ziel des Forschungsprojekts SORISMA ist die Entwicklung von praxisnahen Maßnahmen und Methoden, mit deren Hilfe kleine und mittlere Unternehmen Risiken frühzeitig erkennen und Industrie 4.0-Lösungen risikooptimiert einführen können. Dabei werden nicht nur technologische Entwicklungen betrachtet, sondern Industrie 4.0 als soziotechnisches System mit den drei Dimensionen Technik, Organisation und Mensch verstanden.

Mit welchen Technologien können Unternehmen Ressourcen einsparen? Welchen Einfluss haben innovative Organisationsformen sowie neue Informations- und Kommunikationstechnologien auf die Produktionsarbeit? Wie kann eine alters- und bedarfsgerechte Arbeitsgestaltung unterstützt werden? Diese und weitere Fragestellungen werden im Projekt erforscht, um daraus soziotechnische Risikostrategien für Unternehmen zu entwickeln. Die Anwendbarkeit der Projektergebnisse in der Praxis wird dabei durch die beteiligten Industriepartner Beulco, MIT – Moderne Industrietechnik, thyssenkrupp Industrial Solutions AG und Westaflex sichergestellt. Sie erproben die entwickelten Lösungen in Pilotprojekten.

Projektsteckbrief

Projekttitel

SORISMA-  Soziotechnisches Risikomanagement bei der Einführung von Industrie 4.0

Laufzeit

07/2019 bis 06/2022

Förderung

Europäische Fonds für regionale Entwicklung NRW, LeitmarktAgentur.NRW

Fördervolumen

Ca. 2,7 Mio €

Kooperationspartner
  • Beulco
  • Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM
  • Fraunhofer IML
  • Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn
  • MIT – Moderne Industrietechnik
  • myview systems
  • thyssenkrupp Industrial Solutions AG
  • Unity
  • Westaflex
ProjektKOORDINATOR

Dr.-Ing. Arno Kühn

Ziele

  • Risikoanalyse: Analyse von praxisrelevanten Risikopotentialen für Use Cases von Industrie 4.0 in den Bereichen Technik, Organisation und Mensch entlang der gesamten Wertschöpfungskette
  • Risikobewertung: Bereitstellung und Auswahl geeigneter Methoden u. Kennzahlen zur Bewertung soziotechnischer Risiken
  • Risikosteuerung: Ableitung von soziotechnischen Risikominimierungsprinzipien sowie individuellen Handlungsempfehlungen
  • Risikoüberwachung: Definition von Indikatoren für das Umsetzungs- und Prämissencontrolling
  • Durchgängige Werkzeugunterstützung zur Anwendung der Ergebnisse auf einer Online-Plattform

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Arno Kühn

Contact Press / Media

Dr.-Ing. Arno Kühn

Bereichsleiter Advanced Systems Engineering

Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM
Zukunftsmeile 1
33102 Paderborn

Telefon +49 5251 5465-323

Daniela Hobscheidt

Contact Press / Media

Daniela Hobscheidt

Gruppenleiterin Strategische Unternehmensgestaltung

Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM
Zukunftsmeile 1
33102 Paderborn

Telefon +49 5251 5465-265