Digitales Parkleitsystem geht an den Start

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Die Parkplatzsuche in der Paderborner Innenstadt ist ab sofort einfacher, denn nun zeigen rund 8 Displays am äußeren Ring, wo es noch freie Stellplätze gibt. Das Fraunhofer IEM ist maßgeblich an der Entwicklung des Parkleitsystems beteiligt, das Bürgermeister Michael Dreier am Dienstag, 23. Mai 2023 einweihte.

Gruppe steht vor digitalem Parkleitsystem.
© Fraunhofer IEM
Azad Fares und Magdalena Förster vom Fraunhofer IEM haben das digitale Parkleitsystem zusammen mit Jens-Peter Seick und Kai Kellermeier vom Fraunhofer IOSB-INA für den ASP der Stadt Paderborn entwickelt.

Ziel ist es, den Autoverkehr in der Paderborner Innenstadt flüssiger zu gestalten, Staus zu vermeiden und CO2-Emissionen zu verringern. Dafür erfasst eine intelligente Sensorik sämtliche Parkplätze in der Paderborner Innenstadt, darunter befinden sich über 2.600 Stellplätze in Parkhäusern, über 1.000 Stellplätze auf öffentlichen Parkplätzen sowie mehr als 500 straßenbegleitende Parkplätze und Anwohnerstellplätze. Eine digitale Plattform verarbeitet die Informationen und gibt sie innerhalb von Sekunden an Displays weiter. Autofahrer:innen erhalten in Echtzeit einen schnellen und einfachen Überblick über die Belegung der Innenstadtparkplätze.

„Das Parkleitsystem ist in seinem Umfang deutschlandweit Vorreiter. Die Paderborner Bürger:innen sind nun unsere Alltagsexpert:innen – und können ihre Erfahrungen aktiv in die Weiterentwicklung einbringen. So werden wir das System in den kommenden Monaten weiter optimieren“, betont Magdalena Förster, Wissenschaftlerin am Fraunhofer IEM.

Große Anzeigentafeln weisen den Weg

Acht große digitale Anzeigetafeln, sogenannte Makro-Displays, an den Einfallstraßen Paderborns, zum Beispiel an der Bahnhof-, Neuhäuser- oder Husener Straße, informieren schon bei der Anfahrt über die Parkplatzsituation und die Verkehrsbelastung des Inneren Rings und leiten die Autofahrer*innen ohne Umwege ans Ziel.

Autofahrer*innen können vor dem Einbiegen in den Inneren Ring entscheiden, in welche Richtung sie fahren, um zum nächsten freien Parkplatz oder ein anderes Ziel zu gelangen. Je näher die Innenstadt rückt, desto detaillierter sind die Displays. Das Besondere: Sie zeigen nicht nur die freien Parkflächen auf Großparkplätzen und in Parkhäusern an, sondern auch straßenbegleitende Stellplätze sowie Anwohner-, Behinderten- und E-Ladesäulen-Parkplätze.

Stadt Paderborn betritt Neuland

„Wir freuen uns, dass wir heute eines der modernsten und innovativsten Parkleitsysteme in Deutschland in Betrieb nehmen können“, unterstrich Bürgermeister Michael Dreier während der Einweihung des neuen Systems. „Im Namen der Stadt Paderborn danke ich allen Beteiligten für ihren Einsatz“, betonte er weiterhin. „Wir haben mit dem Projekt in vielen Bereichen Neuland betreten und ich bin froh, dass wir mit den Fraunhofer-Instituten als auch mit der Firma Cleverciti kompetente Partner an unserer Seite haben, die uns unterstützt haben“, betont Dr. Dietmar Regener, Betriebsleiter des ASP.

App „Parco“ ab sofort verfügbar

Parallel zum Aufbau des neuen Parkleitsystems ist auch eine App vorbereitet worden. Unter dem Namen „Parco“ kann diese ab sofort in den App-Stores heruntergeladen werden. Die App informiert über die aktuellen Tarife, die Belegung der Parkplätze sowie über sonstige wichtige Daten zum Parken, zum Beispiel Parktarife, Öffnungszeiten etc. Außerdem kann sie auch zur Navigation zu einem freien Stellplatz genutzt werden. Die App kann nicht nur in Paderborn, sondern auch in zahlreichen anderen Städten in Deutschland genutzt werden.

In den nächsten Monaten werden im Innenstadtbereich weitere 35 Displays installiert, um die Informationen zur Parkraumsituation möglichst breit zu verteilen.

Paderborner*innen sind eingeladen sich in die Weiterentwicklung des digitalen Parkplatzmanagements einzubringen, dazu haben die Fraunhofer-Institute eine Online-Umfrage entwickelt. Alle Infos zum neuen digitalen Parkleitsystem unter gibt es unter www.paderborn.de/parken

Hintergrund des Projektes

Anlässlich der Digitalisierungsprojekte der Stadt Paderborn hat der für die Parkraumbewirtschaftung zuständige Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb Paderborn (ASP) den Auftrag bekommen, das bestehende Park-Infosystem durch ein digitales zukunftsoffenes Parkraum-Managementsystem, das alle Parkflächen der Innenstadt abdecken soll, zu ersetzen. Unterstützt wird der ASP bei der Umsetzung von den Fraunhofer-Instituten IEM aus Paderborn und IOSB-INA aus Lemgo. Gefördert wurde die Kooperation vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr und ist in dieser Form deutschlandweit einmalig. Das System in Paderborn erfasst sämtliche Parkflächen im Innenstadtbereich statt nur einzelner Straßenzüge, wie in anderen Städten.

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