Vom Produkthersteller zum Smart Service-Anbieter

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Wie gestalten produzierende Unternehmen den Wandel zum Smart-Service-Anbieter? Antworten auf diese Frage liefert das Fraunhofer IEM mit seinen Partnern im Forschungsprojekt IMPRESS („Instrumentarium zur musterbasierten Planung hybrider Wertschöpfung und Arbeit zur Erbringung von Smart Services“). Die Ergebnisse liegen nun vor.

Ein Mann schraubt an der Elektrotechnik eines Fahrzeuges.
© Universität Paderborn / Matthias Groppe
Smart Services bieten Kund:innen zusätzlichen Nutzen zum eigentlichen Produkt. Unternehmen können damit ganz neue Geschäftsfelder erschließen.

Smart Services sind digitale Dienstleistungen, die auf den Daten intelligenter Produkte aufbauen und durch kontinuierliche Datenerfassung und -analyse einen Mehrwert für die Nutzer:innen generieren. Es sind eigenständige Marktleistungen, die Hand in Hand mit neuen, innovativen Geschäftsmodellen gehen. Eine erfolgreiche Einführung eines Smart Service-Geschäfts in einem produzierenden Unternehmen erfordert eine ganzheitliche Transformation zum Smart Service-Anbieter.

Lösungsmuster für Unternehmen

Zur Planung und Durchführung einer Transformation zu einem Smart Service-Anbieter entwickelten das Fraunhofer IEM und seine Partner ein Instrumentarium mit einer Vielzahl an Lösungsmustern und Methoden, das die Unternehmen dazu befähigt, eigenständig Smart Services in ihrer Organisation und auf dem Markt zu etablieren.

„Lösungsmuster bieten die Möglichkeit, komplexe Sachverhalte verständlich zu vermitteln. Dadurch erhalten Unternehmen, insbesondere KMU, ein konkretes Werkzeug, um ihre Smart Service-Idee umzusetzen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Direktor am Fraunhofer IEM und Professor für Advanced Systems Engineering am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn. Basierend auf dem entwickelten Referenzmodell bildet die strategische Ausrichtung des Smart Service-Geschäfts die Ausgangslage der Transformation. Anhand der strategischen Anforderungen werden die Marktleistung und das Smart Service-Geschäftsmodell spezifiziert und die für die Transformation erforderliche inner- und zwischenbetriebliche Wertschöpfung definiert.

Förderung durch das BMBF

Das Forschungsprojekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) bis Juli mit rund 3,2 Millionen Euro gefördert. Die Forschungspartner, darunter das Heinz Nixdorf Institut, das Fraunhofer IEM und die TU Chemnitz, haben in Zusammenarbeit mit den Befähigerunternehmen Weidmüller, FIWARE und Diebold Nixdorf das musterbasierte Instrumentarium entwickelt. Unter Anwendung der Lösungsmuster haben die Anwenderunternehmen ISTOS, FREUND und MSF Vathauer ihre Transformation zu einem Smart Service-Anbieter vollzogen. Das Instrumentarium ist für Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit, die Smart Service-Transformation systematisch zu planen und umzusetzen. Dabei bietet die eigens entwickelte Web-Applikation www.smartservice-transformation.com einen öffentlichen Zugang zum Instrumentarium.