Wie Unternehmen mit einem Digitalen Zwilling ihre Nachhaltigkeits-Ziele erreichen

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Im Frühjahr 2022 starten insgesamt sieben neue it’s OWL-Projekte mit einem Gesamtvolumen von 13,8 Millionen Euro. Dabei geht es um neue Formen der Künstlichen Intelligenz (KI), einen grünen Digitalen Zwilling, das Arbeiten mit Small Data und das automatisierte Entdecken von Treibhausgas-Verursachern in Unternehmen. Das Fraunhofer IEM ist an drei der Vorhaben beteiligt. Rik Rasor stellt das Projekt Entwicklung und Transformation zur Nachhaltigkeit mit Digitalen Zwillingen (EcoTwin) vor.

Mehrere Kraftwerke auf einem Feld im Hintergrund. Im Vordergrund sieht man eine vernetze Grafik.
© Adobe Stock | j-mel | TTstudio
Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Die Themen spielen bei den neuen it’s OWL Projekten eine große Rolle. Dabei geht es unter anderem um das Einsparen von Treibhausgasemissionen, grünen digitalen Zwillingen, eine ökologische Produktionsplanung und neue KI-Methoden, die den Produktionsaufwand bei der Pflanzenentwicklung optimieren.

Wie kann ein digitaler Zwilling Unternehmen dabei helfen, nachhaltiger zu werden? Dieser Frage geht das Projekt Entwicklung und Transformation zur Nachhaltigkeit mit Digitalen Zwillingen (EcoTwin) auf den Grund. Ein Digitaler Zwilling erfasst, verarbeitet und vernetzt als digitale Abbildung eines Produkts ausgewählte Informationen für verschiedene Anwendungen. Dabei kann die Vernetzung von Entwicklungs-, Produktions- und Betriebsdaten durch den Digitalen Zwilling die Nachhaltigkeit eines Unternehmens unterstützen. Zusammen mit Kannegiesser und dem Wuppertal Institut geht das Fraunhofer IEM im Projekt EcoTwin in die Planung, Konzeptionierung, Entwicklung und Implementierung von grünen Digitalen Zwillingen.

Portrait und Zitat von Rik Rasor
© Fraunhofer IEM
Rik Rasor arbeitet im Projekt Entwicklung und Transformation zur Nachhaltigkeit mit Digitalen Zwillingen.

Rik, was ist die Vision hinter dem Projekt EcoTwin?

Ein Unternehmen ist heute eingebettet in komplexe Lieferketten und hat oft nur wenig direkten Einfluss auf die Nachhaltigkeit seiner Wertschöpfung. Mit einem grünen Digitalen Zwilling macht es die Klimabilanz seiner Produkte bereits in der Entwicklung transparent, kann aktiv darauf Einfluss nehmen und sie über den gesamten Produktlebenszyklus nachverfolgen. Das Projekt EcoTwin verbindet damit die zwei Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit:  Die Digitalisierung bietet uns neue Potenziale, um ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit durch technologische Innovationen wie den Digitalen Zwilling zu erreichen. Das ist nicht nur wünschenswert, sondern künftig zwingend erforderlich!

Wie kann der EcoTwin da helfen?

Die Themen Digitaler Zwilling und Nachhaltigkeit sind unglaublich facettenreich. Daher werden wir zunächst die verschiedensten Anwendungen eines grünen Digitalen Zwillings entlang des Produktlebenszyklus und in verschiedenen Unternehmensbereichen untersuchen. Mit Bezug auf Lieferketten kann eine digitale Repräsentanz vor allem Transparenz schaffen. Durch das Vernetzen bisher isolierter Datensilos werden beispielsweise Umweltwirkungen und Energiebilanz aller Aktivitäten über den gesamten Lebenszyklus transparent. Simulationen auf Basis des Zwillings können anschließend eine wichtige Entscheidungsgrundlage bieten. So können wir Produkte, Produktionssysteme und ganze Lieferketten bereits in der frühen Planungsphase optimal an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten – und diese über den gesamten Lebenszyklus beibehalten.

Worauf freust du dich besonders im Projekt?

Auf die Zusammenarbeit mit bekannten und neuen Partnern. Besonders spannend wird die Vernetzung unserer Forschungsschwerpunkte aus der Wissenschaft mit einem starken Industriepartner. Da Nachhaltigkeit aktuell noch zu oft mit Verzicht assoziiert wird, können wir mit EcoTwin eine wichtige Botschaft vermitteln: Neue technologische Lösungen sind wichtige Hebel für den verantwortungsvollen Umgang mit unseren bestehenden Ressourcen.

Hier geht es zur Pressemeldung von it’s OWL