So ergreifen Entwickler:innen, Product Owner und Führungskräfte in puncto Software Security die Initiative

Pressemitteilung /

Apps für das Smartphone und den Webbrowser sind Bestandteil unseres Alltags geworden und verarbeiten oftmals sensible Daten – beispielsweise über unsere Gesundheit und Finanzen. Der Schutz dieser Daten ist deshalb entscheidend. Eine Studie des Forschungsprojektes AppSecure.nrw hat hier einen dringenden Handlungsbedarf für softwareentwickelnde Unternehmen in Deutschland identifiziert. Das Projektteam erarbeitete deshalb praxisnahe Lösungen, um Apps von Beginn an sicher zu entwickeln. Gefördert wurde es von Januar 2019 bis Dezember 2021 vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE.NRW) mit 1,5 Millionen Euro.

Ein Mann erklärt einer Gruppe von 5 Personen einen Sachverhalt an einem Whiteboard.
© AppSecure.nrw
Wichtige Impulse für mehr Software Security in der App-Entwicklung: Die Projektpartner Fraunhofer IEM, adesso mobile solutions, AXA und Connext werten ihre umfangreiche Studie aus.
Bild von 5 Personen, die zusammen an einem Prozess arbeiten.
© Fraunhofer IEM
Sichere Software-Entwicklung ist Teamarbeit: Im Forschungsprojekt AppSecure.nrw entstanden konkrete Maßnehmen für Entwickler:innen, Product Owner und Führungskräfte.
EFRE.NRW Logo und EU-Emblem
AppSecure.nrw wurde mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE.NRW) über drei Jahre gefördert.

„Wir haben deutschlandweit den Status quo der sicheren Softwareentwicklung erhoben und warnen: Die Unternehmen müssen dringend mehr in die Software Security ihrer Produkte investieren. Damit meinen wir die Sensibilisierung und Schulung aller Beteiligten, aber auch den Einsatz von entsprechenden Methoden und Werkzeugen. Was ebenfalls oft unterschätzt wird: Sichere Apps sind Teamarbeit: Alle Beteiligten müssen ihre Rolle zur Absicherung der eigenen Produkte kennen und Security jederzeit mitdenken.“, erläutert Dr. Stefan Dziwok, Senior Researcher am Fraunhofer IEM und Projektleiter AppSecure.nrw.

Sichere Softwareentwicklung: Warum sie eine Teamaufgabe ist

Die Studie der Projektpartner Fraunhofer IEM, adesso mobile solutions GmbH, AXA Konzern AG und Connext Communication GmbH lieferte wichtige Impulse zur besseren Absicherung moderner Apps. Ziel war es, nicht nur Softwareentwickler:innen, sondern alle an der App beteiligten Personen einzubeziehen: Product Owner tragen beispielsweise Verantwortung für eine erfolgreiche und wirtschaftliche Umsetzung der App und müssen Software Security von Beginn an einfordern. Führungskräfte benötigen Instrumente, um die Security-Kompetenz ihrer Teams realistisch einzuschätzen und auszubauen.

Grundidee aller im Projekt erarbeiteten Lösungen ist das Prinzip Security by Design, das den Aspekt Software Security von Beginn an in den Entwicklungsprozess integriert. Auf diese Weise werden kostspielige Korrekturen verhindert und die Wahrscheinlichkeit für Sicherheitsvorfälle minimiert. Im Folgenden werden vier bedeutsame Lösungen vorgestellt:

1.     Security Champion Training

Die Idee dieser Intensivschulung: In jedem Produktteam sollte mindestens eine Person umfangreiches Know-how zu Methoden und Werkzeugen der sicheren App-Entwicklung haben und auch intern weitergeben können. Obwohl das Training 130 Stunden umfasst, findet die große Mehrheit der bisherigen Teilnehmer:innen den Umfang passend. Zudem meinen nahezu alle Befragten, dass sich ihr Wissen und ihre Fähigkeiten bzgl. sicherer Softwareentwicklung aufgrund des Trainings deutlich verbessert haben. Erfahren Sie mehr zum Security Champion Training.

2.     Software Security Trainings für Product Owner

Auf Grundlage der Studienergebnisse entwickelte das Projektteam von AppSecure.nrw eine Schulung speziell für Product Owner. Sie hat das Ziel, die Sensibilisierung für Software Security zu steigern und die Rolle der Product Owner in diesem Themenbereich zu vermitteln. Außerdem bauen die Teilnehmer:innen notwendige Kompetenzen auf, um der eigenen Rolle gerecht werden zu können. Erfahren Sie mehr zum Software Security Training für Product Owner

3.     Reifegradmodell Security Belts

Die Security Belts sind ein neues Reifegradmodell für die Security-Kompetenz agiler Teams. Es ermöglicht nicht nur den aktuellen Reifegrad des Teams zu bestimmen, sondern unterstützt auch kosteneffizient die Steigerung der Software-Security-Kompetenz des gesamten Teams. Die Reifegrade werden dabei durch verschiedenfarbige Gürtel, wie u.a. vom Judo bekannt, dargestellt. Die Security Belts sind kostenlos auf Github verfügbar. Zum Reifegradmodell Security Belts

4.     Neue Codeanalyse-Werkzeuge

Werkzeuge zur automatisierten Codeanalyse unterstützen bei der sicheren Softwareentwicklung: Sie erkennen und beheben im Stile einer Rechtschreibprüfung Sicherheitslücken schon während der Entwicklung. Die nützlichen Tools sind allerdings meist schwer zu bedienen. Das Projekt AppSecure.nrw fokussierte sich deshalb auf die bedarfsgerechte und benutzerfreundliche Gestaltung. Beispielsweise ist im Projekt das Open-Source-Tool SecuCheck entstanden, das Interessierte in Video-Tutorials kennenlernen können.

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