Grüner digitaler Zwilling für nachhaltigere Produktion

Forschungsprojekt EcoTwin

Motivation und Problemstellung

Unternehmen sind in komplexe Lieferketten eingebettet und haben oft nur wenig direkten Einfluss auf die Nachhaltigkeit ihrer Wertschöpfung. Gleichzeitig ist es für Betriebe immer wichtiger, nachhaltig zu produzieren, um heutigen gesetzlichen Anforderungen sowie Kundenerwartungen zu entsprechen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, um Nachhaltigkeitsaspekte in die einzelnen Phasen des Produktlebenszyklus zu integrieren: Ein grüner digitaler Zwilling kann helfen, Entwicklungs-, Produktions- und Betriebsdaten zu verarbeiten, auszuwerten und Nachhaltigkeitspotenziale zu identifizieren.

Ein beispielhaftes Modell des EcoTwin.
© Herbert Kannegiesser
Green Engineering hilft dabei, die Produktentwicklung in produzierenden Unternehmen nachhaltiger zu gestalten.

Projektziele und Lösungsansatz

Transparente Lieferketten, reduzierter Ressourcenverbrauch, erhöhte Recyclingquoten: All das zahlt auf die Klimabilanz von Unternehmen ein. Wie beispielsweise der CO₂-Fußabdruck mit der Erfassung, Verknüpfung und Analyse von Daten optimiert und transparenter gestaltet werden kann, zeigt das Forschungsprojekt EcoTwin auf. In vier Arbeitspaketen entwickeln die Forscher:innen gemeinsam mit dem Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie grüne digitale Zwillinge für verschiedene Unternehmensbereiche der Herbert Kannegiesser GmbH.

In einem ersten Schritt identifiziert das Forschungsteam Nachhaltigkeitstreiber entlang des Produktlebenszyklus und mögliche Use Cases. Am Beispiel einer industriellen Waschstraße wird ein Leitfaden erarbeitet, der aufzeigt, wie digitale grüne Zwillinge gestaltet werden. Auf Basis dieser digitalen Zwillinge werden Simulationen durchgeführt, die deutlich machen, wie sich Produkte von Anfang an nachhaltiger entwickeln lassen. Um das zu erreichen, bauen die Projektbeteiligten eine Datenbank und Informationsmodelle auf, die den gesamten Produktlebenszyklus berücksichtigen. Die anfallenden Daten werden analysiert und interpretiert. Ziel ist es, Produktionsprozesse besser zu verstehen, die Produktentwicklung nachhaltiger zu gestalten und anfallende Material-, Betriebs-, Wartungs- und Verschleißdaten für zukünftige Anwendungsfälle zu speichern und zu nutzen. Sogenannte Quick Checks prüfen die Praktikabilität der entwickelten Lösungen für andere Unternehmen, um Synergieeffekte nutzbar zu machen.  

Projektsteckbrief

Projekttitel

EcoTwin – Entwicklung und Transformation zur Nachhaltigkeit mit digitalen Zwillingen

Laufzeit

05/2022 bis 04/2025

Fördervolumen

ca. 1,07 Mio. €

förderung
Projekt des Technologie-Netzwerks und Spitzenclusters it‘s OWL – gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
Kooperationspartner
  • Herbert Kannegiesser GmbH
  • Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
  • Fraunhofer IEM
Projektleiter Dr. Harald Anacker, Fraunhofer IEM
Ziele
  • Identifikation von geeigneten Anwendungsfällen und Nutzen von digitalen grünen Zwillingen
  • Gestaltung eines technischen und organisatorischen Rahmens für das Management von digitalen grünen Zwillingen
  • Implementierung eines Prototyps durch Aufbau und Erweiterung von Software-Werkzeugen, Bibliotheken und Schnittstellen zur Vernetzung aller relevanten Informationen
  • Prototypische Umsetzung des digitalen grünen Zwillings

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Harald Anacker

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Dr.-Ing. Harald Anacker

Bereichsleiter Advanced Systems Engineering

Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM
Zukunftsmeile 1
33102 Paderborn

Telefon +49 5251 5465-324

Malte Trienens

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M.Sc. Malte Trienens

Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM
Zukunftsmeile 1
33102 Paderborn

Telefon +49 5251 5465-147