Systems Engineering in der industriellen Praxis

Wie Unternehmen Ihre Produktentwicklung zukunftssicher gestalten.

Ausgangslage

Die Erzeugnisse des Maschinenbaus und verwandter Branchen wie der Automobilindustrie oder Medizintechnik durchliefen in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Wandel von mechanisch geprägten hin zu mechatronischen Systemen. Insbesondere die Informations- und Kommunikationstechnik wurde zu einem wesentlichen Innovationstreiber. Das Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Vielmehr werden noch weitere Disziplinen wie z.B. die Künstliche Intelligenz-Forschung dazu beitragen, dass die Systeme immer leistungsfähiger werden. Es zeichnen sich technische Systeme ab, die in ihrer Funktionsweise adaptiv, robust und vorausschauend sind sowie eine hohe Benutzungsfreundlichkeit ausweisen.
Die Entwicklung dieser Systeme kann nicht mehr aus dem Blickwinkel einer einzelnen Fachdisziplin betrachtet werden; die etablierten fachdisziplinorientierten Methodiken stoßen hier an ihre Grenzen, da sie nicht das Zusammenwirken der beteiligten Disziplinen betrachten. Ein Ansatz, der diesem Anspruch gerecht wird, ist das Systems Engineering (SE).

Gegenstand und Zielsetzung

SE ist nicht neu; es ist seit Jahrzehnten fest in der Luft- und Raumfahrt etabliert und stößt heute in vielen anderen Branchen auf wachsendes Interesse. Allerdings ist das Bild über die tatsächliche Leistungsfähigkeit und den Nutzen für viele noch unklar. Oftmals werden SE-Methoden als zu abstrakt und generisch sowie wenig praxistauglich eingeschätzt. Ziel der vorliegenden Studie ist daher, ein fundiertes Bild über das Leistungsvermögen von Systems Engineering und den derzeitigen Stand des Einsatzes von SE in der Praxis sowie der Aktivitäten in der Aus- und Weiterbildung zu erhalten. Ferner sind die Barrieren darzustellen, die der Ausschöpfung der Nutzenpotentiale entgegenstehen, und Empfehlungen zu geben, diese zu überwinden.