So werden Unternehmen zu Smart-Service-Anbietern

News /

Die Digitalisierung macht’s möglich: Jenseits des eigentlichen Produkts profitieren Kunden von zusätzlichen digitalen Dienstleistungen. Die sogenannten Smart Services gehören zu einem zukunftsfähigen Produktportfolio dazu, da ist sich die Fachwelt einig. Aber wie gelingt es Unternehmen, die eigenen Potenziale zu erschließen? Was brauchen sie für die Umsetzung? Und wie gehen sie Schritt für Schritt vor, um auch mit wenig Aufwand die Chancen von Smart Services zu nutzen? In der neuen Studie „acatech Maturity Index Smart Services“ liefert das Fraunhofer IEM mit seinen Projektpartnern Antworten auf diese Fragen und gibt ganz konkrete Hilfestellung.

Der Reparateur stellt mit Hilfe neuer Technologien eine Diagnose des Geräts.
© Adobe Stock / evgenii
Mit Smart Services profitieren Kunden von zusätzlichen digitalen Dienstleistungen jenseits des eigentlichen Produkts. Hier behält der Produktionsleiter alle Prozesse auf einem digitalen Dashboard im Blick.
Prof. Roman Dumitrescu steht auf einer Bühne und hält einen Vortrag.
© Fraunhofer IEM
Prof. Roman Dumitrescu, Direktor Produktentstehung Fraunhofer IEM, leitete die Studie vonseiten des Fraunhofer IEM. Im März 2023 stellte er die Ergebnisse auf der Embedded World Conference vor.

„Nur durch die richtige Kombination von Produkt, Service und Leistungsversprechen können Unternehmen die Chancen der Smart-Service-Welt nutzen und sich differenzieren. Standardlösungen gibt es also nicht und Unternehmen sind gefragt, ihren eigenen Weg zu finden," betont Nick Schreiner, der die Studie am Fraunhofer IEM mit begleitet hat.

Smart Services bieten viel Potenzial

Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, über das eigentliche physische Produkt hinaus zusätzliche intelligente, digitale Dienstleistungen anzubieten. Die erfolgreiche Umsetzung von Smart Services stellt Unternehmen allerdings vor große Herausforderungen und erfordert nicht nur technologische Innovation, sondern auch eine unternehmensweite Transformation und eine kundenorientierte Denkweise.

Mit dem Smart-Service-Reifegradmodell zur maßgeschneiderten Roadmap

Ein praxisnahes Reifegradmodell erleichtert Unternehmen nun die tiefgreifende Transformation zum Smart-Service-Anbieter. Mit dem Modell, dass das Fraunhofer IEM mit seinen Partnern im Forschungsprojekt SMART entwickelt hat, können produzierende Unternehmen eine maßgeschneiderte digitale Roadmap entwickeln, um Smart Services einzuführen und gleichzeitig ihre Transformation zu einer lernenden, agilen Organisation zu vollziehen.

Dafür bietet das Reifegradmodell sechs Gestaltungsfelder für die Smart-Service-Transformation produktionsorientierter Unternehmen. Der Fortschritt in der Etablierung des Smart-Service-Geschäfts wird anhand von sechs Reifegradstufen gemessen. Unternehmen können mit diesem Instrumentarium jederzeit die Adaption ihres Smart-Service-Geschäfts vertiefen.

„Unternehmen, die nun selbst in puncto Smart Services aktiv werden wollen, finden alle Schritte des Reifegradmodells in der Studie „acatech Studie Smart Service Maturity Index“. Bei solch grundlegenden Transformationsprozessen ist ein neutraler Sparringspartner oft sehr hilfreich. Am Fraunhofer IEM bieten wir Unternehmen daher vielfältige Möglichkeiten, gemeinsam in die Umsetzung zu gehen“, sagt Nick Schreiner.

Zum Projekt SMART

Das Reifegradmodell ist das Ergebnis des Forschungsprojekts SMART. Das Fraunhofer IEM, acatech – Akademie der Technikwissenschaften, das Industrie 4.0 Maturity Center, das FIR an der RWTH Aachen und das Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn arbeiteten von Juli 2022 bis März 2023 daran, Unternehmen bei der Transformation zum Smart-Service-Anbieter mit reifegradbasierten Webtools zu unterstützen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) förderte das Projekt. Alle Projektergebnisse sind in der acatech Studie Smart Service Maturity Index und der im acatech Maturity Hub Smart Services zu finden.

Weitere Informationen